Anstieg der EEG-Umlage vorerst gestoppt

Verbände sehen noch keine Trendwende und fordern Reformen bei Strom-Abgaben

Ein Anstieg der EEG-Umlage ist vorerst gestoppt und die Ökostrom-Umlage wird 2018 leicht sinken. Die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird für das Jahr 2018 auf 6,792 Cent je Kilowattstunde (kWh) leicht gegenüber den aktuellen 6,880 Cent je kWh sinken. Das haben die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW am Montag, den 16. Oktober 2017, auf ihrer Internetpräsenz www.netztransparenz.de bekanntgegeben. Viele Verbände und Experten fordern eine um-fassende Reform.

Einige Energie-Interessensgruppen wie der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sehen in leichten Absenkung der EEG-Umlage für 2018 auch einen ersten Effekt der wettbewerblichen Ausschreibungen der EEG-Vergütung. Das Energiefachinstitut Agora Energiewende führt die Absenkung der EEG-Umlage auf die perspektivisch ansteigenden Strompreise als auch auf einen Überschuss von mehr als drei Milliarden Euro auf dem EEG-Umlagekonto zurück. Für 2019 erwartet das Institut bereits wieder eine steigende EEG-Umlage.

Einig sind sich viele Experten darin, dass das System der Abgaben auf Strom reformbedürftig ist. So sei die EEG-Umlage systematisch überladen und können deutlich gesenkt werden. Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft der (BDEW) sprechen sich dafür aus, die weitreichenden Ausnahmeregelungen für Industriekunden über Steuermittel zu finanzieren. Industrieprivilegien zu finanzieren, sei nicht Aufgabe der Stromkunden, urteilte der BEE. Durch diese Maßnahme könne die EEG-Umlage um 1,5 Cent sinken.

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