Energiewende in Strategie Industrie 4.0 aufnehmen

BWE und IG Metall fordern Aufnahme der Energiewende in die Industriestrategie

Zur WindEnergy 2016, der Leitmesse für die Windindustrie, haben der Bundesverband WindEnergie (BWE) und die IG Metall Küste ein gemeinsames „Impulspapier" für die Digitalisierungsstrategie Industrie 4.0 vorgestellt. Darin rufen sie dazu auf, die Energiewende als Beschäftigungs-, Export-, Innovations- und Wirtschaftsmotor in die Strategie Industrie 4.0 einzubetten.
Die Energiewende schaffe für Deutschland die nötigen Rahmenbedingungen, um perspektivisch ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort mit guten Arbeitsplätzen zu bleiben, betonen die Organisationen in einem gemeinsamen Statement: Die Energiewende schaffe Wertschöpfung im Land, mindere die Abhängigkeit von Energieimporten und realisiere im globalen Wettbewerb mit innovativen Produkten „Made in Germany" enorme volkswirtschaftliche Gewinne. Um die Chancen zu sichern, brauche Deutschland und Europa eine aktive Industriestrategie, die die Energiewende begleite.
BWE und IG Metall Küste drängen auf ein gesamtwirtschaftliches Energiekonzept, das sich auch in Forschungsförderung und Marktanreizprogrammen niederschlägt. „Vor allem fordern wir eine begleitende Industriestrategie für Erneuerbare Energien und die dort vorhandenen Arbeitsplätze, die wettbewerbsfähige Finanzierungspakete mit einschließt und die Exportinitiative Erneuerbare Energien sinnvoll ergänzt", erklären die Organisationen in ihrem Statement. „Deutschland und Europa müssen ihre Vorreiterrolle in der Klimapolitik weiter ausbauen und Maßstäbe setzen. Der Export von Technologien rund um die Erneuerbaren Energien wird weitere Arbeit und Beschäftigung in Deutschland schaffen. Dafür brauchen wir faire internationale Handelsbedingungen. Wir rufen Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat dazu auf, die Energiewende in die Strategie Industrie 4.0 zu integrieren."
Der Begriff Industrie 4.0 geht auf eine Forschungsunion der deutschen Bundesregierung und auf das gleichnamige Projekt ihrer Hightech-Strategie zurück. Er soll die Verzahnung der industriellen Produktion mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik fördern. Im Zentrum steht die Anwendung der Internettechnologien zur Kommunikation zwischen Menschen, Maschinen und Produkten. Technologische Grundlage sind cyber-physische Systeme und das „Internet der Dinge“. Die Ziele sind Steigerung der Qualität, Kosten- und Zeiteffizienz, aber auch Ressourceneffizienz, Flexibilität, Wandlungsfähigkeit sowie Robustheit (oder Resilienz) in der produzierenden Industrie. Industrie 4.0 zählt zu den Kernthemen der Digitalen Agenda der Bundesregierung.

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