Energieaudits offenbar hinter Plan

Die Anzahl durchgeführter Energieaudits bleibt nach Studie gering

Nach einer aktuellen Bilanz haben bis zum heutigen Zeitpunkt nicht einmal die Hälfte der schätzungsweise 50.000 Unternehmen ein komplettes Energieaudit durchgeführt. Die vom Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) vorgegebenen Energieeffizienzziele zum Primärenergieverbrauch sind ohne die konsequente Umsetzung von Effizienzmaßnahmen in den Unternehmen aus heutiger Sicht kaum erreichbar, stellt Sebastian Igel, Geschäftsführer der en-control fest.

Von 50.000 ursprünglich angenommenen Firmen hätten demnach bis heute nicht einmal die Hälfte ein Energieaudit umgesetzt. Darüber hinaus würden Auditberichte und die Bereitschaft zur Umsetzung von Maßnahmen sehr unterschiedlich ausfallen. Hinzu komme, dass die aufgezeigten Einsparpotenziale in den Unternehmen als Ergebnis der Energieaudits weitaus niedriger als prognostiziert ausfallen würden. Ein ähnliches Fazit ergab sich zuletzt aus einer Befragung von über 3.000 Auditoren. Es zeige sich, dass vor allem bei Einmalaktionen im Vier-Jahres-Turnus viel Aufwand für die Datenerhebung entstehe und viele Unternehmen das Augenmerk vorrangig auf die formelle Erfüllung der Auditpflicht und weniger auf eine nachhaltige Umsetzung von Maßnahmen und einer daraus resultierenden verbesserten betrieblichen Energieeffizienz legen würden. Es fehlt oftmals ein Gesamtkonzept zu Energieeinsatz und Kostenminderung, so Igel.

Nach Erfahrungen der en-control zeigt sich ein deutlicher Nutzen, wenn technische und energiesteuerliche Optimierungspotentiale gemeinsam gehoben werden: Zwar verursacht eine Auditierung zunächst Kosten; einerseits für den Berater, und andererseits in Form von Arbeitszeit für diejenigen Mitarbeiter, die das Energieaudit auf Auftraggerberseite begleiten. Aber eine sorgfältige Analyse der technischen und energetischen Gegebenheiten deckt in der Regel Ansätze zur Energieersparnis auf. Durch investitionsfrei erzielbare Kostenentlastungen, wie sie im Rahmen einer energiesteuerlichen Optimierung in der Regel erzielt wird, werden Investitionsmittel für die Maßnahmenumsetzung frei, erklärt Sebastian Igel.

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