Gebremster Netzausbau befürchtet

VKU fordert höhere EK-Verzinsung als Investitionsanreiz

Der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) und BDEW wehren sich gegen die geplante Absenkung der Eigenkapitalverzinsung für Investitionen ins Stromnetz durch die Bundesnetzagentur (BNetzA).
Der VKU fordert von der Bundesnetzagentur (BNetzA) Nachbesserungen bei der geplanten Absenkung der Eigenkapitalzinssätze für Investitionen ins Strom- und Gasnetz. Bisher konnten Stromnetzbetreiber für ihre Investitionen mit einer Eigenkapitalverzinsung von 9,05 Prozent kalkulieren, die BNetzA plant für die 2019 beginnende Regulierungsperiode eine deutliche Absenkung auf 6,91 Prozent. Der VKU fordere einen um mindestens ein Prozent höheren Wert, schreibt ZfK.
Zunächst erscheine die vorgeschlagene Eigenkapitalverzinsung hoch. Doch nach Auffassung der VKU sei dieser Wert nur eine kalkulatorische Größe auf dem Papier. Nach Abzug der Steuern, des Solidaritätsbeitrags und weil dieser Wert nur auf einen sehr geringen Teil des eingesetzten Kapitals angewendet werde, würden den Netzbetreibern durchschnittlich rund drei Prozent an Eigenkapitalverzinsung verbleiben. Individuelle Auswirkungen des Effizienzvergleiches reduzierten die tatsächlich realisierbare Verzinsung noch zusätzlich. Als Schlüsselinfrastruktur zur Integration der erneuerbaren Energien seien aber Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe in den Ausbau der Verteilnetze notwendig. Diese werden nur erfolgen, wenn die Eigenkapitalzinssätze angemessen seien.
Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordere nach Berichten der ZfK eine Anhebung des Eigenkapitalzinses um mindestens ein Prozent. Der Vorschlag der BNetzA würde zu einer Senkung des Eigenkapitalzinssatzes von 25 Prozent führen, hieße es demnach in einer Verbandsmitteilung. Ein daraus resultierender Zinssatz von 5,64 Prozent nach Steuern würde zu den niedrigsten in ganz Europa gehören, obwohl Deutschland zu den Staaten mit dem größten Ausbaubedarf zähle. Für die Verbraucher ergeben sich von der geplanten Senkung der Zinssätze kaum ein Nutzen, denn nach Berechnungen des BDEW würde ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 kWh lediglich 5,30 Euro pro Jahr weniger an Netzentgelten zahlen.
Quelle: ZfK

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