Stromspitzen dynamisch abregeln

Produkt für die Spitzenkappung von erneuerbaren Energien vorgestellt

Das neue Strommarktgesetz, das im November 2015 im Bundeskabinett beschlossen wurde, könnte eine Wende für viele Verteilnetzbetreiber und Stadtwerke bringen. In Zukunft dürfen sie bis zu drei Prozent der jeweiligen jährlichen Stromerzeugung von PV- und Windenergieanlagen abregeln, wenn Strom-Überlast droht. Die BTC Business Technology Consulting AG hat ein Produkt für die Spitzenkappung auf Basis von Informationstechnik entwickelt: den BTC Grid Agent Netzregler.

Bisher galt für Netzbetreiber die Vorschrift, konventionelle Netzkapazitäten für die höchstmögliche Erzeugungsspitze bereitzustellen. Michael Lumma, Managing Director Energie und Telekommunikation Norden und Westen bei der BTC AG: "Nun lassen sich viele Kapazitätsengpässe durch minimale und kurzzeitige Eingriffe in Einspeisevorgänge kosteneffizient behandeln."

Mit Hilfe der IT-basierten Regelungstechnik sollen Verteilnetzbetreiber die Stromspitzen künftig dynamisch abregeln. Lumma verweist dabei auf Ergebnisse der Wissenschaft: "Prominente Studien wie die des IAEW bestätigen, dass eine dynamische Spitzenkappung von nur drei bis fünf Prozent der jeweiligen Jahreseinspeisemenge von Erzeugungsanlagen die Anschlusskapazität in Verteilnetzen mehr als verdoppeln kann."
 
Nach Angaben von BTC ist der Netzregler in der Lage, automatisch einen Engpass zu überwachen. Mit Hilfe eines Regelalgorithmus steuert die Software relevante Erzeuger im Netz und verhindert, dass das Engpassbetriebsmittel überlastet wird. Mit der vollautomatischen Regler-Lösung lassen sich demnach Engpässe gezielt beheben und Netzbetriebsführer und Leitsystem entlasten. "So kann mehr Ökostrom auf gleicher Infrastruktur durch digitalen Netzausbau bereitgestellt werden", sagt Michael Lumma.

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